AHP Merkle feiert sein 50-jähriges Firmenjubiläum
50 Jahre Erfolg mit Herz
Sein 50-jähriges Jubiläum feierte das Gottenheimer Unternehmen AHP Merkle mit mehr als 450 Gästen in der VIP-Lounge des SC Freiburg. Bezeichnend für die Unternehmenskultur: Auch an diesem Abend standen die Menschen im Vordergrund – die Mitarbeiter, die Partner, aber auch jene, für das sich das Unternehmen über die Renate-Merkle-Stiftung in zahllosen Projekten sozial engagiert.
Das Unternehmen, das weltweit insbesondere für seine hochwertigen Blockzylinder bekannt ist, war vor 50 Jahren in einer Garage in Gundelfingen entstanden – zunächst als Konstruktionsbüro, sehr bald aber bereits mit eigener Produktion. Aus bescheidensten Anfängen entstand rund um das Gründerehepaar Renate und Gerhard Merkle im Lauf der Jahre ein Global Player, dessen Produkte heute weltweit für höchste Qualität stehen.
Bereits acht Jahre nach der Gründung im Jahr 1973 erfolgte der Umzug nach March-Hugstetten bei Freiburg, wo das Unternehmen weiter wuchs, und im Jahr 2010 schließlich an den heutigen Standort nach Gottenheim zog. Dabei wurde das Unternehmen sehr schnell auch international aktiv - AHP Merkle ist heute mit eigenen Töchtern in Hongkong, China, Italien, Portugal und Spanien und mit mehr als 20 Auslandsvertretungen weltweit präsent.
Die Unternehmensleitung liegt heute beim Sohn des inzwischen verstorbenen Gründers, Christen Merkle, der seit 35 Jahren im Unternehmen und davon 21 Jahre als Geschäftsführer die Geschicke des Unternehmens mitbestimmt und es heute zusammen mit seiner Ehefrau Katrin Merkle (seit 2015) und den weiteren Geschäftsführern Marco Barth und Sebastian Schweizer (beide seit 2022) verantwortlich führt. Inzwischen ist auch die dritte Generation der Familie Merkle im Unternehmen aktiv - aber ob sie eines Tages auch die volle Verantwortung schultern werden, das ist noch offen.
Dass für die Familie Merkle die Menschen stets im Mittelpunkt stehen, war an diesem Abend deutlich zu spüren. Die Familie und ihre Werte prägen das Unternehmen, den wertschätzenden Umgang mit Mitarbeitern und Partnern – Kunden wie Zulieferern – und das soziale Engagement. Das wurde auch in den Redebeiträgen des Abends immer wieder deutlich.
Professor Thomas Seul (Hochschule Schmalkalden), Präsident des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF), verdeutlichte in seiner Rede, dass es gerade mittelständische Unternehmen wie AHP Merkle sind, die Deutschland in aller Welt repräsentieren. Mit Mut, Leidenschaft und Entschlossenheit haben die Merkles und ihre Mitstreiter ihr Unternehmen zum Erfolg geführt und es zukunftsfähig aufgestellt. Seul war nicht mit leeren Händen gekommen: Er überreichte einen Scheck in Höhe von 22 000 Euro für die Ukraine-Hilfe der Renate-Merkle-Stiftung – der Betrag war in einer Charity-Auktion des VDWF zusammengekommen.
Marco Barth, einer der „jungen“ Geschäftsführer, betonte den wertschätzenden Umgang mit den Mitarbeitenden, der sich wie ein roter Faden durch die „AHP-DNA“ zieht und die Unternehmenskultur nachhaltig prägt. Das Miteinander von Familie und Beruf hat auch im Arbeitsalltag einen hohen Stellenwert. Und auch in Krisenzeiten setzt das Unternehmen alles daran, keinen Mitarbeiter zu verlieren. Kein Wunder, dass die Fluktuation im Unternehmen gering ist, und dass auch der erste Mitarbeiter, den Gerhard Merkle 1975, zwei Jahre nach der Gründung, eingestellt hatte, vor wenigen Jahren nach ununterbrochener Unternehmenszugehörigkeit bei AHP Merkle in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist.
Der Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Patrick Rapp (Mitglied des Baden-Württembergischen Landtags, CDU) gratulierte der Familie Merkle und allen Beschäftigten. „Mit dem Jubiläum feiern wir auch den Mut, den die Familie jeden Tag unter Beweis stellt, sowie den badischen Unternehmergeist“, betonte er. „Wir feiern diese einzigartige Mischung aus Global Player und tiefer Heimatverbundenheit, aus Innovationsgeist und sozialer Verantwortung – eine Mischung, wie sie für unseren Mittelstand oft charakteristisch ist, und wie sie das Familienunternehmen AHP Merkle in ganz besonderer Weise prägt. Wir freuen uns, ein so großartiges Unternehmen in unserem Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg beheimaten zu können.“
Stellvertretend für alle Organisationen, die das Familienunternehmen nachhaltig und engagiert unterstützt, bedankte sich Annette Theobald, 1. Vorsitzende der „Freiburger Tafel“, für das Engagement. „Über die finanzielle Hilfe hinaus ist stets deutlich zu spüren, dass es für die Familie Merkle und ihr Unternehmen eine Herzensangelegenheit ist, zu unterstützen und den Schwachen und Benachteiligten in der Gesellschaft zu helfen“, erklärte sie. „Das ist ein Engagement, das weit über eine bloße Scheckübergabe hinausgeht – eine Wertschätzung, die gut tut.“
Christen Merkle stellte auf launig-humorvolle Weise den Werdegang des Unternehmens aus seiner Sicht dar – mit Licht- und Schattenseiten. Er skizzierte eindrucksvoll, was es bedeutet, Unternehmer zu sein, Verantwortung zu übernehmen und den Betrieb und vor allem die Beschäftigten durch gute und schlechte Zeiten zu führen. „Zum Glück haben wir die richtigen Mitarbeiter“, betont der Vollblut- Familienunternehmer. „Und deshalb bin ich überzeugt, dass AHP Merkle eine gute Zukunft hat.“
In einem Doppelinterview mit Freiburgs Trainer Christian Streich, das Ida Merkle-Børsting (3. Generation der Unternehmerfamilie) führte, zogen Christen Merkle und der Bundesligatrainer Parallelen zwischen den Anforderungen, Aufgaben und Herausforderungen eines Unternehmers und eines Fußballtrainers. Wie Streich, der seine Spieler in Strategie und Prozesse einbindet, ermöglicht auch Merkle seinen Mitarbeitern eigenverantwortliches Handeln. Und hier wie dort ist die Qualität der Mitarbeiter entscheidend. Sowohl Streich als auch Merkle sehen ihre Teams in dieser Hinsicht gut aufgestellt.
Ein weiteres Highlight des Abends war die Präsentation des Buchs „50 Mal Merkle“, das in Zusammenarbeit mit Fachautorin Susanne Schröder (Chefredakteurin „Kunststoffe“) entstand. In 50 kurzweiligen Episoden erzählt das illustrierte Werk die Chronik des Unternehmens und der Familie. Auch für Außenstehende lesenswert.
Entspannt durch den Abend führte Anna Merkle Christensen – sie repräsentiert ebenfalls die dritte Generation der Unternehmerfamilie. Für die musikalische Umrahmung sorgten die vier meisterlichen Saxophonistinnen des HotSaxClub aus München sowie ein Damengesangstrio und ein Violinist der Gruppe „Tschervona Ruta“, einer seit vielen Jahren von der Renate-Merkle-Stiftung unterstützten Gesangsgruppe aus der Ukraine.
Richard Pergler