Squeezen

Hochwertige Guss-Nachverdichtung

Bei Metallgießprozessen können je nach Form des zu gießenden Werkstücks im Inneren des Werkstücks Lunker und/oder poröse Gefüge entstehen. Diese schwächen die mechanische Stabilität des Werkstücks und sind bei nachträglichen Bohrungen in den betreffenden Bereich des Werkstücks nicht tolerierbar. Ein gängiges Verfahren zum Reduzieren der Zahl und Größe von Fehlstellen in einem Werkstück besteht darin, nach dem Einbringen von geschmolzenem Metallmaterial während der Abkühlphase des Werkstücks das metallische Gussmaterial punktuell nachzuverdichten.

 

So funktioniert’s

Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, zu dem das metallische Gussmaterial nach dem Einspritzen nicht mehr ganz flüssig, sondern teilkristallin ist und noch eine Viskosität aufweist, die eine örtliche Umverteilung des metallischen Gussmaterials durch eine Druckbeaufschlagung ermöglicht. Bei der Nachverdichtung wird ein Verdichtungsstempel (squeeze-pin) an einem unkritischen Bereich des Werkstücks in das teilkristalline Gussmaterial des Werkstücks eingepresst, um somit lokal das Werkstück mit einem Druck zu beaufschlagen, der sich im Gussmaterial fortpflanzt und dadurch im Bereich der Fehlstellen die Größe von Lunkern verringert und Poren schließt. Der gesamte Prozess nennt sich “Squeezen”.

Unsere Lösungen fürs Squeezen

In der Regel werden Zylinder mit Kolbendurchmesser von 25 bis 63 mm beim Squeezen eingesetzt. Die Hübe sind meist nicht über 20 mm, und die Zylinder sind tief im Werkzeug verbaut. Perfekte Parameter für den AHP Merkle Blockzylinder.

  • Da es bei dieser Anwendung immer hohe Temperaturen gibt, ist mindestens ein Viton Dichtsatz angebracht. Wenn nicht gar über eine Kühlung des Zylinders nachgedacht werden soll. Hierzu gibt es bisher keinen Standard, dies bauen wir auf Kundenwunsch. 
  • Eine bewährte Technik ist inzwischen jedoch auch im Zylinder, einen gewollten Bypass in den Kolben zu integrieren, um einen regelmäßigen Ölaustausch zu erzeugen. Dies ist inzwischen ein eigener Standard bei AHP Merkle. Da der Einsatz eines Bypasses jedoch nicht ohne Beratung ablaufen sollte, findet sich diese Standardoption nicht im Katalog. Wir beraten Sie gerne zu unserer Funktionsart 251 bzw. 261.
  • Mehr und mehr gibt es nun auch die Anforderung die Position der Squeeze-Pins zu überwachen. Auch hier gibt es verschiedene Lösungsansätze, die jedoch alle eine spezielle Beratung erfordern. Eine besondere Erwähnung an dieser Stelle sollte aber das erste Patent bei AHP Merkle bekommen. Hier wird die Positionsüberwachung über einen temperaturfesten Lichtwellenleiter ermöglicht.