30 und 35 Jahre bei AHP Merkle
Das Interview mit den Jubilaren von 2019 können Sie sich hier als Film anschauen:
Film zum Interview Jubilare 2019
Interview mit Herbert Wiedemann
Warum arbeitet man 35 Jahre in der gleichen Firma? Und was hat dich motiviert 35 Jahre lang bei AHP zu arbeiten?
Eigentlich beginnt man keine neue Arbeit und geht davon aus, dass man 30 – 35 Jahre oder sogar noch länger dort arbeiten wird. Das „passiert einfach“ und ist nicht planbar. Im Nachhinein ist es erschreckend, wie schnell die Zeit verging. Aber wenn es passt, dann passt es einfach. Und wenn es nicht gepasst hätte, dann wäre ich auch nicht so lange bei AHP Merkle geblieben.
Ich habe als Aushilfsjobber als Sommervertretung an der Drehmaschine angefangen. Zuvor war ich nach meiner 3½-jährigen Ausbildung für 15 Monate bei der Bundeswehr. Ich war froh, dass ich einen Job gefunden hatte, da das damals nicht üblich war, dass man schnell eine Anstellung findet. Ich fing mit Drehen an, dann ging es weiter in der Sägerei, anschließend Fräsen, Kolbenstangen flexen, danach Bohren und dann war ich im Brünierbad. Es dauerte ein knappes Jahr, bis ich in der Montage gelandet bin. Dort habe ich mich wohl gefühlt und bin bis heute in der Montage geblieben.
Beschreibe die Entwicklung von AHP Merkle Anfang bis Heute
Früher gab es eine Halle, dann kam die zweite Halle dazu, dann Halle Nummer 3,… Dann kam der Neubau und wir sind nach Gottenheim umgezogen. Und schon bald wurde wieder angebaut. Zuletzt kam Werk 2 hinzu. Wir sind mehr und mehr gewachsen.
Früher waren es viele Einzelteile, die angefertigt werden mussten. Da gab es keine 10 gleichen Kolbenstangen, es waren alles Einzelteile. Wir hatten im Vergleich zu heute auch viel weniger Maschinen, sodass die Anfertigung viel länger gedauert hat. Das ist heute alles so viel einfacher.
Früher hatte man mit den einzelnen Mitarbeiter*innen mehr zu tun und hat sich dadurch auch besser gekannt. Man kannte jeden mit Namen und es war persönlicher. Bei der Größe und der großen Anzahl von Kolleg*innen, die wir heute haben, geht das etwas verloren, weil es so gar nicht mehr machbar ist. Das ist nun mal der Unterschied zwischen einem kleinen und einem großen Betrieb. Ich bin trotzdem sehr froh, dass ich diese Entwicklung mitmachen durfte. Es gab schwierige Zeiten, die man jedoch gemeinsam durchgestanden hat.
Wenn ich zurückdenke, welche Stückzahl an Zylindern früher verkauft wurden und wie viele es heute sind – das ist ein enormer Zuwachs. Damals stellten wir nur die HZ und UZ (unsere Standardzylinder) her. Mittlerweile haben wir eine viel größere Produktpalette. Wir haben viel mehr Kunden heute, die ausschließlich beste Qualität von uns verlangen. Durch die Maschinen, die wir heute haben, geht es deutlich schneller. Es werden Zylinder kundenspezifisch hergestellt und wo immer möglich die Wünsche des Kunden berücksichtigt.
Gerhard Merkle und seine Frau Renate Merkle haben immer mitgearbeitet. Sie waren präsent und man konnte immer zu ihnen kommen. Sie hatten immer ein offenes Ohr. Das wurde auch so fortgeführt als Christen Merkle dann die Geschäftsleitung übernommen hat. Ich kann immer zu ihm kommen und wir können stets offen und ehrlich reden. Ich glaube, dass das Zwischenmenschliche so viel ausmacht, dass sich alle so entwickelt hat wie es jetzt ist. Man fühlt sich einfach wohl bei AHP Merkle.
Was zeichnet AHP Merkle aus?
Gegenseitiger Respekt, der Umgang miteinander und die Menschlichkeit zeichnet AHP Merkle für mich aus.
Was wünschst du AHP für die Zukunft?
Ich wünsche AHP Merkle, dass die Geschäfte weiterhin gut gehen. Und dass die Firma die Menschlich¬keit, die sie immer ausgezeichnet hat, beibehält. Und ich habe Hoffnung, dass es aufwärts geht, nachdem man 2020 gesehen hat, wie schnell es anders gehen kann. Wenn der Umsatz wieder mehr wird, dann sind alle auch wieder entspannter.
In diesem Sinne: Alles Gute weiterhin!
Interview mit Reinhard Schneider
Wie kam es dazu, dass du bei AHP angefangen hast zu arbeiten und was hat dich motiviert, 30 Jahre hier zu bleiben?
Es war an einem Samstag Anfang Mai 1990 als alles begann. Auf dem Parkplatz der Firma AHP Merkle in Hugstetten habe ich mich der Geschäftsleitung Gerhard Merkle und Renate Merkle vorgestellt. Wir sprachen darüber was ich gelernt hatte und was ich bisher an Erfahrungen im Berufsleben gemacht hatte. Am Ende des Gespräches sagte Herr Merkle mir zu, dass ich zum 14.05.1990 bei AHP Merkle mit der Arbeit beginnen kann. Ich war sehr froh darüber, dass ich eine Anstellung gefunden hatte und mein eigenes Geld verdienen konnte.
Was mich besonders gefreut hat war, dass es einige Landsleute von mir gab (Spätaussiedler aus Rumänien, Anm. der Redaktion), die ebenfalls bei AHP beschäftigt waren. So habe ich mich am Anfang nicht so fremd oder allein gefühlt.
Entwicklung von AHP – Anfang bis Heute:
Die ersten Monate waren anstrengend, da ich erst die Abläufe kennen lernen musste. Es waren aber eine sehr schöne Zeit. Ich erinnere mich gerne zurück an die Ausflüge, die wir gemacht haben und an die Weihnachtsfeiern, die immer sehr familiär waren. Es kamen aber auch harte Zeiten, die wir dank der Anstrengung der Geschäftsleitung und den Kollegen alle gut überstanden haben.
Mit den Jahren wurden immer mehr Kollegen eingestellt. Es wurde eine neue Halle angemietet und so wuchs AHP Merkle von Jahr zu Jahr. Die Produktauswahl wurde immer größer, wir bekamen mehr Maschinen und das Lager platzte bald aus allen Nähten. Es zeigte sich deutlich, dass es in Hugstetten zu eng für uns wurde. Deshalb zogen wir zwischen den Jahren 2009 – 2010 nach Gottenheim um. Das neue Gebäude hat eine wunderschöne Halle mit sehr viel Platz für die Fertigung, das Lager und die Montage. Von da an hatten wir auch eine extra Lehrwerkstatt, die ebenfalls sehr schön geworden ist. Das Gebäude mit den Büros ist auch viel größer geworden und sieht sehr schön aus. Es sind viele einzelne Büros und jede Abteilung war ab diesem Zeitpunkt für sich.
Was hat sich an deinem Arbeitsplatz in den letzten 30 Jahren am meisten verändert?
Ich bin seit 25 Jahren in der Arbeitsvorbereitung und in dieser Zeit gab es sehr viele Dinge, die sich weiterentwickelt haben. Unter anderem wurden alle Zeichnungen digitalisiert. Damit sind wir deutlich schneller in unserem Arbeitsablauf.
Mittlerweile besteht unser Team aus 6 Mitarbeiter*innen, die alle benötigt werden, um die Menge an Aufträgen jeden Tag in die Fertigung bringen zu können.
Im Jahr 2015 wurde Katrin Merkle in die Geschäftsleitung mit aufgenommen. Dies war sehr gut, denn wir arbeiten mit vielen Projekten an der Zukunft. Dazu gehört auch die Digitalisierung und neue Teamstruktur.
Auch die Kommunikation zwischen den Abteilungen funktioniert unter anderem deshalb so gut, wie wir alle Telefone mit integrierter Kamera haben. Auch wurden alle Arbeitsplätze mit 2 Bildschirmen ausgestattet.
Die Werbung, die wir für AHP Merkle machen, erfolgt heute kaum mehr über Print-Anzeigen. Stattdessen vermehrt über die sozialen Medien.
Gibt es etwas was du besonders schätzt bei AHP?
Was mich beeindruckt und freut, sind die Weihnachtsspenden-Aktionen von AHP Merkle für Menschen, die es nicht so guthaben, wie wir. Es gibt die Renate-Merkle-Stiftung. Aber an Weihnachten werden diverse Hilfsorganisationen wie der Freiburger Essenstreff u. a. unterstützt.
Was für Veränderungen hast du durch Corona wahrgenommen?
"Unser Jahr 2020". Voller Zuversicht und mit großer Hoffnung blickten wir am Jahresanfang 2020 auf ein gutes und erfolgreiches Jahr. Dies sollte aber nicht so sein: Da am Anfang des Jahres die Pandemie ausbrach und das Corona-Virus kam. Das war alles andere als schön. Wir mussten uns alle umstellen - im Privatleben als auch im Arbeitsleben. Es kam eine harte Zeit. Wer Homeoffice machen konnte hat von zuhause gearbeitet. Alle Personen, die man in der Firma angetroffen hat, kann man bis auf den heutigen Tag nur noch mit Abstand und Maske begrüßen.
Was wünschst du AHP für die Zukunft?
Ich hoffe, dass wir alle gesund und munter durch diese schwierige Zeit kommen und dass wir wieder unser altes Leben zurückbekommen. Und dass man sich wieder mit Handschlag auf der Arbeit und mit Umarmungen bei Familien und Freunden begrüßen darf.
Ich wünsche AHP Merkle weiterhin viel Erfolg für die Zukunft und dass wir weiterhin einen sicheren Arbeitsplatz haben!